
Was ist der Unterschied zwischen können und müssen?
Um diese Frage geht es in diesem Artikel.
Und auch darum, warum Sie lieber ein Fluss und kein Feuerlöscher sein sollten.

Kennen Sie den Gedanken, dass Sie etwas nicht tun, weil Sie es jetzt im Moment nicht tun müssen? Daraus folgt das Vorhaben, die Aufgabe erst dann zu erledigen, wenn es sein muss.
Aus wichtigen Aufgaben werden irgendwann dringende Aufgaben. Aus dringenden Aufgaben werden lästige Aufgaben. An manchen Tagen beschäftigen Sie sich hauptsächlich mit Dingen, die unangenehm sind - die Sie aber tun müssen.
„Was muss ich heute alles machen?“, ist ein bekannter Gedanke, mit dem viele ihren Arbeitstag beginnen. Was würde passieren, wenn Sie sich stattdessen „Was kann ich heute alles machen?“ fragen? Wenn Sie generell mehr über das nachdenken, was Sie tun können; ganz egal, ob Sie müssen?
Weil Sie es noch nicht tun müssen, ist es nicht weniger wichtig. Es ist aber viel angenehmer, Dinge zu tun, weil man sie tun kann. Solche Aufgaben werden nie lästig. Die dringenden und lästigen Aufgaben werden dann sogar weniger, da es gar nicht mehr soweit kommt.
Was Sie alles können
Vielleicht müssen Sie jetzt keinen Sport machen, aber Sie können. Vielleicht müssen Sie Ihre Ideen nicht umsetzen, aber Sie können. Vielleicht müssen Sie zu Ihrem Kollegen nichts Nettes sagen, aber Sie können. Vielleicht müssen Sie diesen Kunden nicht anrufen, aber Sie können. Vielleicht müssen Sie dieses Projekt noch nicht zum Abschluss bringen, aber Sie können.
Den Unterschied erkennen Sie auch an diesen konkreten Beispielen:
"Müssen-Variante": Ich muss zu diesem Kunden fahren,weil ich ihm bei diesem Termin ein neues Produkt erklären soll.
"Können-Variante": Ich fahre zu diesem Kunden, weil ich ihm bei diesem Termin ein neues Produkt erklären kann.
Welche Variante fühlt sich motivierender an? Mit welcher Variante haben Sie mehr Vorfreude auf diesen Termin?
Können statt müssen begünstigt auch bei Tätigkeiten Ihre innere Einstellung, die Sie prinzipiell unangenehm finden. Angenommen, Zielvereinbarungsgespräche sind solche Anlässe, die Sie ab und zu ertragen müssen.
In der Regel denken Sie sich vielleicht: "Morgen muss ich um 13 Uhr beim Vorgesetzten sein, weil es dort um meine Zielvereinbarung geht."
Wie wäre es mit: "Morgen werde ich um 13 Uhr beim Vorgesetzten sein, weil ich dort über meine Zielvereinbarung sprechen kann."
Etwas zu müssen, erinnert bei manchen Tätigkeiten daran, ausgeliefert zu sein. Etwas zu können, beinhaltet die Möglichkeit, selbst zu gestalten. Und das fühlt sich für die meisten einfach motivierender an.
Vom Feuerlöscher zum Fluss
Ob es um große oder kleine Aufgaben geht: sie sind angenehmer zu erledigen, so lange Sie nicht müssen. Wenn Sie sich vom Müssen verabschieden und sich mehr nach Ihrem Können orientieren, bekommt Ihr Leben eine höhere Qualität.
Sie sind dann kein Feuerlöscher mehr, der aktiviert wird, wenn Feuer am Dach ist. Sondern ein Fluss, dessen Quelle Ihre Proaktivität ist.
Mit dieser treiben Sie jene Projekte und Ziele voran, die Ihnen wichtig sind.
Vermeiden Sie Aufgaben, die Sie tun müssen. In dem Sie mehr von dem machen, das Sie tun können.

Autor: Michael Altenhofer ist international tätiger Speaker für mehr Performance im beruflichen Alltag und Autor mehrerer Bücher. Seine motivierenden Impulsvorträge versetzen die Zuhörer in eine hohe Handlungsbereitschaft und Leistungsfreude.
Kommen Sie gerne auf uns zu!