
Helfen Sie Ihrem Partner im Haushalt? Bei der Kindererziehung? Beim Kochen? Beim Einkaufen? Helfen klingt löblich.

Wir sind stolz, wenn andere über uns sagen, dass wir ja so hilfsbereit sind.
Allerdings impliziert helfen, dass eigentlich jemand anderer die Aufgabe hat. Und wir nur aushilfsweise dabei sind.
Das gilt auch umgekehrt: Wenn Ihnen Ihr Partner Hilfe anbietet, freuen Sie sich nicht zu früh. Denn es untermauert, dass es weiterhin Ihre Aufgabe bleibt. Das ist so, wie wenn Sie Rad fahren und gelegentlich jemand anschiebt, Sie aber niemals runter dürfen.
Begnügen Sie sich nicht damit, sondern übergeben Sie manchmal das Rad ganz. Seien Sie nicht nur ein Anschieber, sondern setzen Sie sich selbst auf den Sattel. Werden Sie machbereit statt nur hilfsbereit.
Machbereitschaft entsteht, wenn Sie Verantwortung für etwas übernehmen und selbst gelegentlich jemanden um Hilfe bitten müssen.
Machern hilft man. Helfern lässt man nichts machen. Wenn Sie beispielsweise bei der Erziehung nur helfen, wird Ihre Partnerin skeptisch sein, wenn Sie plötzlich mit dem Kind einen Tag alleine etwas unternehmen wollen. Umgekehrt hätten Sie vermutlich kein Problem damit.
Auch im Beruf bringt es Sie schneller weiter, wenn Sie öfter Hilfe anfordern als Hilfe anbieten. Und seien Sie auf der Hut, wenn Ihnen jemand von sich aus Hilfe anbietet. Eventuell müssen Sie das Angebot spiegeln.
Ihr Kollege: „Soll ich dir beim Kaffeemachen helfen?“. Sie darauf: „Lieb von dir. Gerne helfe ich dir nachher beim Abspülen.“

Autor: Michael Altenhofer ist international tätiger Speaker für mehr Performance im beruflichen Alltag und Autor mehrerer Bücher. Seine Impulsreferate begeistern das Publikum durch eine bildhafte Sprache, mit der er sich auch als Kolumnist für Österreichs größtes Printmedium seit vielen Jahren einen Namen macht.
Tipp: Laden Sie ihn zu Ihrem nächsten Mitarbeiterevent als Abschlussredner ein. Ihr Team wird es Ihnen mit einer höheren Leistungsfreude und Spaß am Umsetzen danken!