
Zeigen Sie diesen Artikel nicht Ihren Kindern! Nicht Ihrem Partner. Auch nicht Ihren Kollegen oder Ihrem Chef.
Nur Sie selbst sollten die Überschrift verinnerlichen.

Vielleicht sind manche Menschen in Ihrem Umfeld längst draufgekommen, dass das der erfolgreichere Weg ist. Bestimmt hätten Sie es umgekehrt lieber. Dass man Sie sehr wohl um Erlaubnis fragt und nicht hinterher um Entschuldigung.
Diesen Weg haben Sie bisher wahrscheinlich als anständiger empfunden. Und damit auch recht gehabt. Allerdings mit dem Haken, dass Sie mit diesem Anstand oft auf dem Stand getreten haben, weil Sie nicht vorwärts kamen.
Angenommen, Sie wollen Ihrem Vorgesetzten einen Vorschlag unterbreiten, wie Sie eine bestimmte Arbeit ein bisschen anders machen könnten. Oder Sie würden gerne von einer Strategie abweichen, weil Sie in der Umsetzung draufkommen, dass es anders doch sinnvoller wäre. Oder Sie wissen aufgrund Ihrer langjährigen Erfahrung, dass es in vielen Bereichen Ausnahmen von der Regel gibt – und andere Entscheidungen besser wären.
Anständig, wie Sie sind, fragen Sie darum. Jetzt kann es unglaublich viele Gründe geben, warum Ihr Boss nein sagt, die mit der Sache an sich kaum etwas zu tun haben.
Vielleicht ist er gestresst, vielleicht versteht er Ihren Vorschlag nicht, oder er denkt, dass er sich intensiv damit beschäftigen müsste. Oder er hat Angst, dass er die Verantwortung dafür trägt, falls etwas passiert. Im Zweifel sagt niemand spontan ja. Also bleibt nur das Nein.
Wenn Sie einfach loslegen, wird er entweder gar nicht oder erst während der Umsetzung davon Notiz nehmen – und Sie höchstwahrscheinlich gewähren lassen.
Das liegt in unserer Natur: Es kostet wenig Hemmungen, jemanden zu stoppen, bevor er etwas Neues versucht. Deshalb werden Ablehnungen so leicht und häufig ausgesprochen. Für manche gibt es sogar eine reflexartige Wechselwirkung zwischen Frage und Kopfschütteln.
Aber wir haben große Hemmungen, jemanden aufzuhalten, der bereits unterwegs ist. „Na ja, jetzt ist es ja eh schon so“, sagen wir dann gerne.
Beide Reaktionen sind unserer Bequemlichkeit geschuldet: Einen neuen Vorschlag zu prüfen, fühlt sich geistig anstrengend an. Vor- und Nachteile abwägen, über Konsequenzen nachdenken etc. Also lassen wir es lieber mal so.
Etwas rückgängig machen, was bereits im Gange ist, klingt ebenfalls nach Aufwand. Also lassen wir auch das lieber mal so.
Diese Verhaltensweise gibt es bestimmt auch in Ihrem Unternehmen. Und das sollten Sie nutzen, um Ihre Vorstellungen besser einzubringen.
Wenn Sie es einfach machen und es geht schief, bitten Sie natürlich aufrichtig um Entschuldigung.
Entschuldigungen werden so gut wie immer angenommen. Neue Vorschläge hingegen ganz selten.
Deshalb bitten Sie ab heute nur noch um Entschuldigung, und nicht mehr um Erlaubnis.

Autor: Michael Altenhofer hält motivierende Impulsreferate und ist jährlich bei rund hundert Firmenevents im In- und Ausland im Einsatz. Sein Vortrag TU ES jetzt begeistert die Zuhörer durch inspirierende Anekdoten aus seinen unternehmerischen Tätigkeiten, seinen Erlebnissen als IRONMAN-Finisher und Bergsteiger. Und durch einfache Tipps, die sofort ausprobiert werden können.
Zudem ist er Autor mehrerer Bücher zu den Themen Motivation und Persönlichkeitsentwicklung.
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