Liebe Leser, Sportfreunde und Abenteurer,
Sport war für mich immer schon ein bedeutender Faktor im Leben. Durch meine Naturverbundenheit zieht es mich am liebsten in die Berge. Entweder zum Bergwandern, Bergsteigen oder manchmal auch zu diversen Trailrunning-Wettkämpfen.
In den letzten Jahren durfte ich an einigen Bergexpeditionen in Argentinien, Russland und China teilnehmen. Zuvor gab es verschiedene Aktivitäten im Ausdauersport, die mich über eine IRONMAN-Ziellinie führten, aber auch mehrere Stadtmarathons und einen 6-Stunden-Lauf möglich machten.
Natürlich haben solche Abenteuer viel mit Motivation und mentale Stärke zu tun. Jedoch bin ich nach mittlerweile achtzehn Jahren Unternehmertum überzeugt, dass im beruflichen Alltag unsere mentale Stärke noch intensiver gefordert wird - und Sport ein ideales Trainingsfeld dafür darstellt.
Diesen Bereich habe ich auf dieser Webseite veröffentlicht, da ich meine gelegentlichen Abenteuer gerne mit anderen Interessierten teilen möchte. Vielleicht ist ja der eine oder andere Tipp für Ihr nächstes sportliches Projekt dabei?
Und wenn es interessante Anekdoten aus meinen sportlichen Aktivitäten gibt, und eine Analogie zum beruflichen Bereich hergestellt werden kann, erfahren Sie selbstverständlich auch in meinen Motivationsvorträgen davon!
Viel Freude draußen in der Natur und sportliche Grüße
Ihr
Michael Altenhofer
P.S.: In unregelmäßigen Abständen veröffentliche ich hier Nachberichte zu diversen Expeditionen oder Wettkämpfen.
Zugegeben: Auf viele sportliche Ereignisse der letzten Jahre habe ich mich verhältnismäßig wenig vorbereitet. Eine ganz gute physische Grundvoraussetzung kombiniert mit einer Portion Selbstüberzeugtheit haben genügt, um irgendwie anzukommen, raufzukommen, zu finishen. Um mehr ging es nie.
Diesmal sollte es anders sein. Die Besteigung des höchsten Berg Europas, dem Elbrus im Kaukasus mit 5642 Meter, wollte ich nicht „irgendwie schaffen“. Ich wollte ihn mit Bravour meistern. Ich wollte dort besser sein als 95% aller anwesenden Bergsteiger. Ich wollte zeigen, was ich kann, wenn ich mich im Training mal so richtig reinhänge. Das habe ich auch gemacht. Und bin trotzdem gescheitert.
Traillaufen ist im Kommen. Also war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gegend um Österreichs größten Berg zu einer Laufstrecke wird. Und zu was für einer! Wer schon mal im Nationalpark Hohe Tauern unterwegs war, kann sich vorstellen, wie hoch das Läuferherz dort schlägt. Und auch wie schnell, wenn man das Streckenprofil beachtet. Am 25. Juli 2015 kam es zu dieser Veranstaltungspremiere.
Seit ich im April 2015 nach St. Johann im Pongau gezogen bin, verging kein Tag, an dem ich nicht an
diesem imposanten Berg vorbeifuhr oder ihn während einer Bergwanderung sah und bestaunte. Den Höchkönig. Mit 2941 Meter der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen. Durch diese Höhe ist es kaum
möglich, ihn nicht zu sehen, sobald man sich draußen bewegt. Irgendwann haben wir ihn praktisch aus allen Perspektiven (außer von oben) betrachtet und uns fest vorgenommen, ihn demnächst mal „zu
machen“.
Zum zweiten Mal wollte ich auf den höchsten Punkt Österreichs. Wieder in einer Seilschaft mit dem sehr lässigen Bergführer Stefan Obereigner aus OÖ.
Alle Fenster sind dunkel. Auch die Parkplatzbeleuchtung wird vor dem Morgengrauen nicht mehr gebraucht werden. Naja, eigentlich schon. Aber damit hat im Hotel Karlow im südlichen Polen
verständlicherweise niemand gerechnet. Denn wer soll um drei Uhr morgens hier noch anreisen? Das Hotel ist ausgebucht mit Läufern, die sich in einigen Stunden zur Startnummernausgabe des Marton
Gor Stolowych auf den Weg machen werden. Und die träumen längst von persönlichen Bestzeiten - oder auch einfach nur davon: Irgendwie diese 50 Km und 2150 Höhenmeter zu bewältigen. Bis auf zwei.
Und diese zwei stehen verzweifelt von der Parkplatzeinfahrt und versuchen den Portier mit heftigem Läuten wachzukriegen, damit auch sie wenigstens noch zu ein paar Stündchen Schlaf kommen. Diese
zwei, das sind: Meine Laufpartnerin Agnieszka aus Deutschland – und ich.
An den pfeifenden Wind und die Schnarchgeräusche der Männer neben mir habe ich mich schon fast gewöhnt. Aber diese Flüssigkeit, die ständig von der Zeltdecke tropft, raubt mir endgültig den
Schlaf. Ist das etwa unser eigener Dunst? Diesen Gedanken finde ich ekelig. Der Ekel wird noch verstärkt, als jemand neben mir seine Notdurft mit einer Plastikflasche verrichtet. Ich möchte nur
noch raus aus diesem Zwei-Quadratmeter-Zelt, in dem wir zu dritt, mehr übereinander als nebeneinander, in unseren Schlafsäcken liegen. Endlich ist es 03 Uhr morgens - Zeit zum Aufstehen.
Geschlafen habe ich sowieso nicht und ich krabble langsam aus dem Zelt. Die Flüssigkeit war nicht unser eigener Dunst, sondern der Frost, der unser Zeltlager bedeckt. Ich stehe unter einem
gigantischen Sternenhimmel im Hochlager Nido de Condores auf 5500 Höhenmeter am Aconcagua in Argentinien, der mit 6962 Meter der höchste Berg Amerikas ist. Heute, am 12. Februar, ist unser
Gipfeltag. Und mein Geburtstag.