Diskussion im Sessellift

Fast mitleidig blicken die Skifahrer aus dem Sessellift hinunter auf die Verrückten, die zu Fuß hochgehen. Oder besser gesagt, ihre Tourenski hochschieben.

 

Während die einen ihre Ski gut wachseln lassen, damit sie möglichst widerstandlos über den Schnee gleiten, kleben sich die anderen ein Fell darauf, damit sie keine zwei Zentimeter nach unten rutschen. Oben verschwitzt angekommen, ziehen sie es mit einer gewissen Kraftanstrengung wieder runter, um dann dasselbe zu tun, wie die im beheizten Sessellift: Runterfahren. „Man kann es sich schon schwer machen im Leben“, sagt einer, während er seine Ski baumeln lässt und sein Hintern auf der weichen Polsterung immer wärmer wird. Einen anderen im schwebenden Wohnmobil überfällt das schlechte Gewissen: „Der da unten verdient sich seinen Spaß. Wir machen es uns zu leicht!“ „Naja“, kontert der andere, „es steht ja auch nirgends, dass man sich seinen Spaß immer zuerst verdienen muss.“ „Aber dann hat man mehr davon“ „Das sehe ich nicht so“ So geht es hin und her in der Diskussion im Sessellift, ob der Tourengeher damit richtig liegt, sich seinen Spaß zuerst verdienen zu müssen. Beim nächsten Mal Hochfahren kommen sie gleichzeitig mit ihm oben an. „Na, zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen, was?“ Der Tourengeher antwortet strahlend: „Das mag oft so sein. Aber heute stand bei mir das Vergnügen an erster Stelle.“

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