Falls Sie schon einmal Konjunktivitis hatten und jetzt ganz gespannt zu lesen beginnen, sollte ein mögliches Missverständnis gleich aus dem Weg geräumt werden: Es geht nicht um die bekannte Augenkrankheit.

Es geht um etwas, das noch viel weiter verbreitet ist, dessen Symptome so gut zum Namen „Konjunktivitis“ passen, weshalb dieser Begriff aus der Medizin auch hier verwendet wird. Das, was Sie jetzt lesen, ist also nicht offiziell, zumindest nicht im wissenschaftlichen Sinne: Konjunktivitis gibt es auch in unserem Kopf. Genauer gesagt, in unserem Sprachzentrum. Es produziert dort Formulierungen wie „Hätte ich“, „Könnte ich“, „Wäre ich“ und so weiter. Menschen, die in ihrem Sprachzentrum an Konjunktivitis leiden, sprechen also im Konjunktiv. Bei ganz ausgeprägten Symptomen entstehen zum Beispiel solche Sätze: „Würde ich mir ein bisschen mehr trauen, könnte ich viel glücklicher sein.“ Die Langzeitfolgen dieses Leidens sind, dass die Betroffenen nur noch in der Theorie glücklich und mutig sind, diese Emotionen aber nie tatsächlich spüren. Eine Behandlung kann nur von den Leidtragenden selbst vorgenommen werden und besteht aus zwei Schritten. Erster Schritt: Die Formulierungen müssen vom Konjunktiv umgehend in den Indikativ umgewandelt werden. Im erwähnten Fall lautet der Satz nach der Umwandlung: „Ich traue mir mehr und bin deshalb viel glücklicher.“ Zweiter Schritt: Im Alltag nach Beweisen suchen, dass es stimmt.
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