Vor zweihundert Jahren wäre Ihnen diese Frage wie eine Beleidigung vorgekommen. Damals war es nämlich ein Schimpfwort. Es beschrieb Leute, die als „Emporkömmling“ wie Pilze aus dem Boden schossen.

Aus heutiger Sicht müssen das Menschen gewesen sein, die in kurzer Zeit sehr erfolgreich wurden. Warum das damals verwerflich war, ist nicht mehr zu recherchieren. Vermutlich wurde Neid damals offenkundiger kommuniziert als heute. Heute jedenfalls sehnen sich die meisten insgeheim danach, ein Glückspilz zu sein. Die Möglichkeiten sollen aus dem Boden schießen, und wir sollen sie reichlich Pflücken können. Während die einen richtige Schwammerlsucher sind – stets mit einem leeren Korb vor dem Bauch -, überlassen es andere dem Zufall, ob sie mal wo drüber stolpern – und treten manchmal versehentlich drauf. Aber noch einmal zurück zur Frage: Sind Sie ein Glückspilz? Wenn Sie „Glückspilz“ googeln, kommen viele Bilder von Fliegenpilzen – also rot mit weißen Punkten drauf. Hoffentlich soll das nicht suggerieren, dass man die weißen Punkte essen soll, um glücklich zu werden. Wir machen jedenfalls eine andere Bedeutung daraus: Jeder Punkt steht für etwas, für das Sie sich glücklich schätzen können. Auf so einem Pilz sind ganz schön viele weiße Punkte. Sagen wir einmal, es sind fünfzehn. Finden Sie fünfzehn Punkte in Ihrem Leben, für die Sie sich glücklich schätzen? Bei dieser Zahl müssen Sie sehr genau hinschauen – und genau das ist der Sinn der Übung. Wenn Sie die Liste fertig haben, kennen Sie die Antwort.
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