Stellen Sie sich einen großen Fluss aus der Vogelperspektive vor, in dem sich unzählige Ruderboote befinden. In jedem Boot sitzt ein Mensch. Der Fluss hat verschiedene Abzweigungen und Zuströme. Beim genaueren Hinsehen erkennen Sie, dass ...
zwar jeder in einem Ruderboot sitzt, aber viele nicht rudern. Manche haben ihre Ruder draußen, lassen sie aber nur sanft über das Wasser streichen. Andere spannen ein provisorisches Segel, und warten auf einen günstigen Wind. Vereinzelt gibt es welche, die wie wild rudern, und kurz darauf erschöpft aufhören. Und manche genießen einfach das entspannte Schaukeln im welligen Wasser. Weit vorne an der Spitze nehmen einige den Umstand, in einem Ruderboot zu sitzen, sportlich. Sie rudern konstant und gleichmäßig. Zwischen ihnen ist ein Wettkampf entstanden. Beim Beobachten drängt sich die Frage auf, wer von denen es richtig macht. Allerdings müssen wir die Unterteilung in richtig und falsch über Bord werfen. Was wir nämlich sehen, sind unterschiedliche Bedürfnisse der Bootsfahrer. Und jede individuelle Art zu fahren ist richtig, wenn dadurch das individuelle Bedürfnis befriedigt wird. Aussagen wie „Ja, wenn es jeder so machen würde…“ sind null und nichtig, da es in der Natur der Menschen liegt, dass niemals alle dasselbe machen. Lernen können wir von jedem etwas. Vom Genießer bis zum Ehrgeizler. Von wem könnten Sie gerade etwas lernen? Wie müssten Sie die Ruder drehen? Hören Sie auch gerade das Wasser?
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