"Wer soll mich wollen?"

Manchmal erleben wir Dinge, die mit einem Tsunami vergleichbar sind - und unser Selbstvertrauen erschüttern. Kündigung zum Beispiel.

 

Es gibt wohl nichts, das uns vergleichbar zusetzt. Hier fehlt uns einfach die Routine. Männer sind es gewohnt, von Frauen eine Abfuhr zu bekommen. Frauen wurden anderswo schon oft benachteiligt. Trennungen gab es auch schon einige. In puncto Selbstvertrauen liegen wir also gut im Training. Der Unterschied zu Kündigungen ist, dass es in anderen Bereichen schnell wieder Erfolgserlebnisse gibt. Da ein kleiner Flirt, dort ein bisschen Anerkennung. Schnell geht es uns wieder besser. Bei der Jobsuche gibt es nur ein Erfolgserlebnis – die Zusage.  Dazwischen gibt es nichts, was uns aufbauen könnte. Am Weg dorthin muss man viel ertragen. Es ist so, wie man auf einer Partnerbörse zwanzig Nachrichten verschickt, und keine einzige nette Antwort bekommt. Natürlich fängt man dann zu zweifeln an.  Aber müssen Sie deshalb aufgeben? Wenn etwas lange dauert, bedeutet das ja nur, dass Sie mit vielen Menschen im Wettbewerb stehen. Das kann Sie positiv stimmen. Warum? Sie werden sich nicht mehr erinnern können, aber bei Ihrer Zeugung haben Sie sich gegen Millionen Konkurrenten durchgesetzt. Mit hundert Bewerbern für eine bestimmte Stelle nehmen Sie es also auch noch auf.

 

 

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