Ich gehe als ...

Endlich zeigen wir wieder unser wahres Gesicht! Psychologen wollen herausgefunden haben, dass wir jene Verkleidung wählen, die mit unserem wahren Ich zu tun hat – oder zumindest mit einem erwünschten Ich.

 

Tiere, Helden, Promis – und das andere Geschlecht – waren immer schon gefragte Kostüme. Manche verkleiden sich das ganze Jahr. Außerhalb der Faschingszeit stimmt es aber nicht, dass wir unser wahres Ich unbedingt herzeigen wollen. Ganz im Gegenteil: Das wahre Ich verstecken wir gerne hinter unserem Auftreten, unserer Wichtigtuerei, gespielter Sicherheit, Coolness und natürlich hinter unserer Selbstdarstellung im Internet. Manche gehen als Besserwisser; sind es aber nicht. Andere gehen als Opfer; auch das stimmt nicht immer. Und einige verkleiden sich sogar als besonders freundliche Menschen (dieses Kostüm schafft es beim Heimkommen oft nur bis in die Garderobe). Wir alle müssen manchmal Rollen spielen, um gewisse Situationen erfolgreich zu meistern. Problematisch kann es werden, wenn das ein Dauerzustand ist. Die Maske am Faschingsdienstag gegen eine andere zu tauschen ist zu wenig. Aber es kann eine gute Gelegenheit sein, danach beim Abschminken und Umziehen zu überlegen, was noch alles in der Kostümschachtel verschwinden soll. Statt Kostüme zu kaufen, gehen immer mehr zum Verleih. Auch Sie müssen Ihre Rollen nicht besitzen – und auch nicht umgekehrt! Borgen Sie sich Ihre Rollen zu gewissen Anlässen. Aber dann geben Sie sie wieder zurück.