"Was ich noch schreiben wollte: Danke!"

Wenn Sie in wenigen Tagen Ihre Weihnachtsgeschenke auspacken, werden Sie vermutlich so reagieren wie jedes Jahr. Freude und Dankbarkeit, die von Herzen kommt. Auch wenn Sie bei manchen Geschenken sofort merken ...

 

 

dass Sie es kaum verwenden werden, bleiben Sie trotzdem wertschätzend. Dieses Verhalten empfinden Sie nicht anstrengend. Es ist ganz normal. Immerhin sind es Geschenke. Tatsächlich sind Ihre Päckchen eine Gegenleistung. Aber das stört nicht. Wir erzeugen durch diesen Austausch bewusst eine Situation, in der wir uns so verhalten können. Offenbar schlummert in uns eine Sehnsucht, die wir am Heiligen Abend stillen wollen. Eine Sehnsucht nach Dankbarkeit, Freude, Geborgenheit und natürlich Liebe. Unterm Jahr würden wir riskieren, dass dies nicht erwidert wird. Darum sind wir zurückhaltender. Es wäre auch illusorisch, jeden Tag so nett zu sein, wie zu Weihnachten. Am Ende des Tages gibt es aber immer diese Sehnsucht. Wir können die Adventszeit nicht in jede Jahreszeit hineinkopieren wie einen Text in eine E-Mail.  Wir können uns aber bewusst machen, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt in einem Handel befinden. Mit den Kollegen, mit Freunden und dem Partner. Wir geben etwas und erwarten uns etwas. Sogar die Altruisten erwarten sich ein „gutes Karma“. Päckchen gibt es also immer. Einen Unterschied gibt es in der Art und Weise, wie wir diese Päckchen öffnen. Eher nebenbei, ohne besondere Dankbarkeit. Die Fähigkeit, dankbar zu sein, können wir aber sehr wohl übertragen. Sie brauchen nur öfter Danke in Ihre Mails schreiben.