Abrüstung war immer schon eine Strategie, um eine möglichst nachhaltige Konfliktvermeidung und Friedenssicherung zu erreichen. Aufrüstung hingegen ist kontraproduktiv und gilt als
Kriegstreiberei. So ist es uns aus der Geschichte bekannt. Dieses Prinzip können auch wir im alltäglichen Leben anwenden.
Denn auch da gibt es viel Konfliktpotenzial. Vor allem in unserer Sprache. Und auch da können wir abrüsten. Denn manche schießen bei jeder Gelegenheit. Und andere warten nur darauf, mit ihrem Sarkasmus eine hinterhältige Geheimwaffe zu zücken. „Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe wie zwischen dem Blitz und einem Glühwürmchen“, sagte schon der amerikanische Philosoph Mark Twain. Dieses Zitat ist aber sinnlos, wenn als „richtig“ jenes Wort betrachtet wird, das möglichst verletzend ist. Wenn eine negative Wirkung das Ziel der eigenen Sprache ist, wird es Zeit abzurüsten. Denn Sprache ist ein Werkzeug und keine Waffe. Und Werkzeuge sind da, um etwas aufzubauen oder zu reparieren. Mit Ausnahme des Hammers. Und das ist das Primitivste von allen Werkzeugen. Eine Abrüstung der Worte gelingt Ihnen, wenn Sie sich vor jeder Aussage folgendes fragen: Ist es konstruktiv? Ist es höflich? Und: Ist es klug? Wenn Sie auf eine dieser Fragen ein Nein spüren, ist es kein Werkzeug, sondern eine Waffe – und kann zurück in die Kiste. Schriftlichkeit könnte auch eine Lösung sein, wenn wir von Mark Twains Frau etwas lernen wollen. Sie ermutigte ihren Mann, seine verbalen Attacken als Brief zu übermitteln. Und dann ließ sie die Briefe heimlich verschwinden …