Die Krux mit dem Alter

Eigentlich hätte mit achtzehn Schluss sein sollen mit dem Warten aufs Älterwerden. Das war die magische Grenze. Sie zu überschreiten öffnet alle Möglichkeiten. Nie wieder wird man für irgendwas zu jung sein. So die Hoffnung.

Ganz so ist es dann vermutlich doch nicht geworden. Später im Job war man dann auch wieder zu jung, zu unerfahren. Je ehrgeiziger man ist, desto eher bewegt man sich in einem Umfeld, wo fast alle älter sind. Man ist zwar dabei, gehört aber nicht dazu. Auf den Anschluss wartet man wie ein Siebzehnjähriger auf den Geburtstag. Einziges Problem: Die Vorgesetzten haben auch wieder Geburtstag. Und so bleibt einem das Leben den Achtzehnten irgendwie schuldig. Irgendwann ändert sich das Umfeld, und immer öfter hat man wieder mit Jüngeren zu tun. Ein paar Jahre geht das gut, bevor wieder dasselbe Gefühl zurückkehrt, nicht dazuzugehören. Diesmal von der anderen Seite. Einen Anschluss streben Sie jetzt nicht mehr an. Viel hilfreicher wäre eine Strategie, wie Sie mit Jüngeren umgehen sollen. Erst jetzt fällt Ihnen auf, dass Sie vielleicht damals, als Sie sich für zu jung hielten, mit Menschen zu tun hatten, die sich womöglich für zu alt hielten. Wenn man entweder zu jung oder zu alt ist, wann passt es dann eigentlich? Nur mit Gleichaltrigen? Na ja, diese Phase hat man längst hinter sich. Jedenfalls passt es nie, solange Sie bei sich selbst ein anderes Alter wollen. Und falls jemand anderer gerne bei Ihnen ein anderes Alter möchte, machen Sie einen fairen Kompromissvorschlag: Ihr trefft Euch einfach in der Mitte.