Seit ich im April 2015 nach St. Johann im Pongau gezogen bin, verging kein Tag, an dem ich nicht an
diesem imposanten Berg vorbeifuhr oder ihn während einer Bergwanderung sah und bestaunte. Den Höchkönig. Mit 2941 Meter der höchste Berg der Berchtesgadener Alpen. Durch diese Höhe ist es kaum
möglich, ihn nicht zu sehen, sobald man sich draußen bewegt. Irgendwann haben wir ihn praktisch aus allen Perspektiven (außer von oben) betrachtet und uns fest vorgenommen, ihn demnächst mal „zu
machen“.
Aus diesem „demnächst mal machen“ wurde der 04. Juli. 2015. Aus Deutschland besuchten uns Kathrin und Heiko und so starteten meine Freundin, ich und unser Besuch gegen 08 Uhr los. Ich weiß: man soll früher. Aber zu viert Frühstücken und unseren Hund versorgen, dauert einfach ein bissl J
Mit dem Auto ging es durch Mühlbach noch ein Stück bergauf, bis zum Birgkarhaus auf ca. 1000 Höhenmeter. Um diese Zeit war der Parkplatz noch leer und wir konnten zügig losgehen. Auf den gelben Wanderschildern ist das Matrashaus angeschrieben. Das ist die Hütte direkt neben dem Gipfel. Also orientierten wir uns nach dieser Beschilderung.
Schnell war es vorbei mit Schatten und die meiste Zeit gingen wir in der Sonne. Weitläufige Wiesen mit Kühen und Pferden war die Anfangsetappe. Bald wurde es aber steiler und felsiger. Und irgendwann durch die Schneefelder auch kühler. Fast die ganze Zeit konnten wir bis zum Gipfel blicken. Aus der Ferne waren das Gipfelkreuz und das Matrashaus aber noch nicht zu erkennen.
Im steilen Gelände im Schnee wechselten wir mehrmals auf die Steigeisen. Unbedingt nötig wäre es vielleicht nicht gewesen, aber sicher ist sicher. Und wir konnten uns dadurch auch viel schneller vorwärts bewegen. Manche ohne Steigeisen kamen uns entgegen, weil sie umgedreht haben. „Zu gefährlich ohne Steigeisen“, sagten sie. Da waren wir nochmal froh, dass wir sie dabei hatten.
Nach ca. sechs Stunden erreichten wir die Scharte, vor der aus man rechts Richtung Gipfel abbiegt. Von dort konnte man das Kreuz und die Hütte bereits gut erkennen. Nach einer weiteren halben Stunde war es dann soweit: Rund 2000 Höhenmeter sind wir gegangen und standen am Gipfel des Hochkönig. Ein atemberaubender Blick über die Pongauer Berge bot sich uns. Besonders große Freude machte es, auf Berge zu blicken, auf denen wir die letzten Wochen schon waren. Und auf die wir demnächst gehen wollen.
Nach einer stärkenden Linsensuppe im Matrashaus machten wir uns auf den Rückweg. Den Abstieg wählten wir über das Arthurhaus. Dieser Abstieg ist etwas leichter, wenn auch länger. Dafür haben wir bei dieser Route viele schöne Gegenden kennengelernt. Zum Beispiel den Mandlwandweg. Die Mandelwände sind ja die schroffen Felszacken, für die der Hochkönig bekannt ist. Richtung Arthurhaus gingen wir auch über Murmeltierweg. Gesehen haben wir dieses Mal keine, dafür aber gehört.
Und: Beim Arthurhaus gibt es ein Murmeltier-Gehege! Insgesamt ist das Arthurhaus sehr familienfreundlich mit vielen Tieren und einer schönen Außenanlage. Das Arthurhaus ist also auch ohne Hochkönig für einen Ausflug zu empfehlen. Man erreicht es sogar mit dem Auto, wenn man in Mühlbach bei der entsprechenden Beschilderung rechts abbiegt und einige Kilometer bergauf fährt. Von dort kann man dann verschiedene Wanderungen starten.
Vom Arthurhaus fuhren wir dann übrigens mit dem Taxi zurück zum Birgkarhaus, wo wir nach rund elf Stunden ankamen. Und von dort sehr zufrieden nach Hause fuhren.
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