Wenn Sie mit dem Lüften in Ihren Zimmern zu lange warten, dann wird es muffig. Irgendwann auch schimmlig. Gäste würden sich dann bei Ihnen nicht mehr wohl fühlen. Es wird dann ganz schön viel
Arbeit, wieder ein angenehmes Klima zu schaffen. Ähnlich ist es in unserer Gedankenwelt.
Wenn niemand hineindarf, niemand wissen darf, wie es dort aussieht und wie es Ihnen geht, dann ist das so, wie wenn Sie sich in einem Haus verbarrikadieren. Manche leben in keinem Haus, sondern in einer Festung. Umgeben von undurchdringbaren Mauern. Wenn es dort anfängt zu muffeln, wird es Zeit ein paar Fenster und Türen zu öffnen. Das gelingt Ihnen, wenn Sie ein bisschen gesprächiger werden, sich nicht mehr alles aus der Nase ziehen lassen und auch mal ein Wagnis eingehen, indem Sie etwas Persönliches von sich erzählen. Dabei müssen Sie nicht gleich Ihr ganzes Herz auf der Zunge tragen. Selbstverständlich gibt es Menschen, die damit nicht umgehen könnten, denen man am besten nicht einmal die Uhrzeit sagt. Aber ein Austausch mit anderen Menschen bringt manchmal Klarheit in Ihre Gedanken, so wie ein paar offene Fenster für frische Luft sorgen. Oft leben wir in der irrigen Annahme, dass es allen anderen viel besser geht und man deshalb nichts von seinen Nöten und Problemen preisgeben sollte. Man könnte sich dadurch ja isolieren. In Wirklichkeit isolieren wir uns, wenn wir alles für uns behalten. Wenn Sie ein bisschen offener werden, bekommen Sie nicht selten ein „Mir geht es ähnlich“ als Antwort. Das ist der Moment, wo eine Brücke über Ihren Festungsgraben gelegt wird. Wagen Sie ein paar Schritte darauf zu gehen.