Wo niemand hingeht, das findet nicht statt. Vorausgesetzt, es werden Menschen benötigt, und das ist ja fast überall der Fall. Der Montag braucht Menschen, sonst wäre es eine Art Sonntag. Wird
also der Montag zum zweiten Sonntag, wenn jeder zu Hause bleibt? Irgendwie schon. Das ist so, wie wenn sich zwei Länder den Krieg erklären und die Soldaten aber nicht hingehen. Dann wäre nur am
Papier Krieg. Am Montag, zu dem keiner geht, bleibt sogar der Papierkrieg aus.
Kriege ohne Soldaten, Montage ohne Papierkriege, das hat etwas gemeinsam: Frieden. Zum Konflikt nicht hingehen, kann also eine Mittel für Frieden sein. Wenn nur stattfindet, wenn jemand dort ist, kann es aber auch wichtig sein, nicht zu Hause zu bleiben. Was wäre ein Berg ohne Wanderer? Ein Gespräch ohne Teilnehmer? Eine Firma ohne Chef? Okay, darüber kann man diskutieren. Was sollte stattfinden, bei dem Sie dabei sein wollen? Ein zufriedenes Leben? Ein friedliches Leben? Ein gutes Leben? Wenn davon etwas stattfinden soll, müssen Sie hingehen, zum Leben, und aktiv daran teilnehmen. Am Leben teilnehmen ist also ein Mittel für ein gelebtes Leben. Warum sind dann viele so teilnahmslos? Fast so, als ob man dem Leben den Krieg erklärt hätte. Oder umgekehrt – zumindest empfinden viele so. Enttäuschungen und Konflikte können Gründe sein. Doch von einzelnen Ereignissen gleich auf das ganze Leben zu schließen, wäre so, wie wenn Sie wegen eines kalten Tages gleich die nächste Eiszeit voraussagen. Gehen Sie wieder raus. Nicht weil alles so gut und friedlich ist, sondern weil Sie helfen können, dass es möglichst gut und friedlich bleibt.