Auslagern liegt im Trend. Firmen nennen es „Outsourcen“. Private nennen es Bekanntenkreis. So gelingt es manchen besser, das zu tun, was man gut kann. Und alles andere von externen Experten
machen zu lassen. Eine gute Idee, wenn nicht auch Sachen ausgelagert werden, um die man sich besser selber kümmert.
Zum Beispiel das Denken. Das wird in Suchmaschinen ausgelagert. Selbst brauchen wir uns nichts mehr merken. Deshalb zahlt sich mühevolles Lernen kaum aus, da eh alles per Knopfdruck abgerufen werden kann. Natürlich nur kurz. Denn dauerhaft bleibt dieses Wissen freilich nicht vorhanden. Wir lagern noch mehr aus. Zum Beispiel unsere Bedürfnisse. Darum kümmert sich die Werbung. Von ihr lernen wir, was wir wollen sollen. Der Apple-Gründer Steve Jobs hat es so formuliert: „Es ist nicht die Aufgabe des Kunden, zu wissen, was er will.“ Bestimmt ist es gut, wenn Probleme erkannt und von Unternehmen gelöst werden. Wenn Bedürfnisse ernst genommen und befriedigt werden. Aber Bedürfnisse erzeugen, wo vorher gar keine waren? Das ist so, wie wenn man ein Problem verursacht, nur weil man bereits im Vorhinein die Lösung dafür kennt. Und dieses künstliche Erzeugen von Bedürfnissen gelingt, weil wir uns nicht wirklich damit befassen. Es fühlt sich für manche sogar angenehm an, sich zeigen zu lassen, was gut wäre – und wie man es bekommt. Zu wissen, was man will, dafür braucht man niemanden, der einem etwas zeigt. Gezeigt werden uns nur die Dinge, die man angeblich wollen soll. Entscheiden Sie sich mehr für jene Dinge, die von Ihnen kommen. Von Ihnen kommt, was von innen kommt. Und das ist bestimmt nicht weniger aufregend.
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