Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Zahnpasta-Tube ist so gut wie leer, vergeht locker eine Woche, bis sie tatsächlich alle ist. Bis dahin wird sie von Ihnen, Ihrem Partner und Ihren fünf Kindern
noch mindestens zwei Mal am Tag benutzt.
Das erfahren Sie aber nur, wenn Sie den Kauf einer neuen Tube vergessen. Was ja vorkommen kann. Die Tube wird dann gedrückt, gerollt und ausgequetscht. Kaum zu glauben, woher diese Zahnpasta immer wieder kommt. Bei der Zahnpasta wird der Inhalt also unterschätzt. Wahrscheinlich deshalb, weil Sie ihn nicht sehen können. Gibt es sonst noch wo einen Inhalt, den Sie nicht sehen können? Und deshalb vielleicht genauso unterschätzen? Wo Sie voreilig sagen, dass halt nicht mehr drinnen ist? Zum Beispiel bei Ihrer Kondition oder Kreativität? Manche Menschen verhalten sich wie gut gefüllte Tuben, auf die nie gedrückt wird. Wo der Inhalt nie angeschaut wird. „Wenn ich das mach, da kommt nix raus“, sagen sie. Eine Rede bei der Hochzeit halten? Ich doch nicht! Eine Runde Eislaufen? Da stürze ich höchstens! Die Familie mit einem feinen Essen überraschen? Puh, Kochen ist nicht so meins. Dieses Verhalten ist fast so, als ob Sie heimlich die Zahnpasta von jemand anderen verwenden, da Sie Ihre sparen wollen. Das würden Sie natürlich nie machen. Wenn es aber um andere Anlässe geht, gehen Sie sehr sparsam mit Ihren Fähigkeiten um. Und lassen anderen gerne den Vortritt. Dabei wäre es gar nicht notwendig, dass Sie sich selbst ausquetschen. Nur ein bisschen mehr draufdrücken. Und schauen, was dabei rauskommt. Vermutlich viel mehr, als Sie gedacht haben. Und man von Ihnen bisher gesehen hat.