Würden Sie spontan gefragt werden, wer Sie sind, was würden Sie antworten? Was würden Sie von sich erzählen, was weglassen? Oder würden Sie zuerst mal Luft holen, die Schultern hochziehen und
langsam wieder ausatmen. Wenn Sie über die Frage „Wer bin ich?“ nachdenken, werden Sie vermutlich draufkommen, dass eine Antwort gar nicht mehr so
einfach ist. Denn zwischen dem, der Sie mal waren, und dem, der Sie jetzt sind, ist einige Zeit vergangen.
Ihre Meinung über sich selbst wird sich schon das eine oder andere Mal geändert haben. Nicht zu vergessen, die Meinung anderer, durch die sich ebenfalls Ihr Selbstbild geformt hat. Vielleicht können Sie sich noch erinnern, wer Sie waren, bevor man Ihnen gesagt hat, wer Sie sein sollten. Und bevor Sie eine Meinung über sich selbst gebildet haben, die Sie schon lange nicht mehr auf Glaubwürdigkeit überprüften. Was Sie spontan über sich selbst sagen, ist in vielen Fällen nicht das, was Sie als Mensch wirklich ausmacht. In der Regel reduzieren Sie sich auf einige wenige Eigenschaften und Ihre aktuellen Lebensumstände. Ein paar Puzzleteile ergeben aber noch kein Gesamtbild. Wie würde dieses Bild aussehen, wenn Sie alle Puzzleteile beachten? Manche dieser Teile gingen vielleicht irgendwann mal verloren. Manche sind noch da, aber werden nicht gesehen. Andere gehören gar nicht Ihnen, sondern sind nur geliehen. Sammeln Sie alles zusammen und ergründen Sie, was Sie als Mensch wirklich ausmacht, und in welche Richtung das Bild noch vervollständigt werden könnte. Kümmern Sie sich um die noch fehlenden Teile und glauben Sie diesem Bild erst, wenn es fertig ist.
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