Das Wasser zum Sieden bringen

Wenn Sie Wasser kochen und es kurz vorm Übergehen ist, rühren Sie um, drehen die Herdplatte zurück oder ziehen den Topf zur Seite. Manchmal gießen Sie auch kaltes Wasser nach. Nur nachgießen, ohne sonstige Änderung, würde aber nicht lange gut gehen. Logisch. Warum gibt es  Menschen, die in anderen Bereichen sehr wohl bereit sind, immer wieder nachzugießen?

Zum Beispiel mehr Arbeitseinsatz, mehr Engagement in der Beziehung, mehr Aufopferung und manchmal auch mehr Geld. Überall wird nachgegossen und überall bringt es auch kurzfristige Effekte. Aber nirgends wird der Topf zur Seite geschoben oder die Temperatur reduziert. Lange kann das nicht gut gehen. Bald geht etwas über – oder auch unter. Mit der Bereitschaft für mehr Einsatz und Engagement geht meistens auch die Hoffnung einher, dass es nur vorübergehend ist und sich die Umstände bald wieder bessern. Solange Sie das Übergehen aber abwenden können, wird es immer unwahrscheinlicher, dass dem so ist. Es scheint, als ob sich die Umstände an Sie gewöhnen. Und Sie sich an die Umstände. Dabei befinden Sie sich ständig am Limit. Manchmal zischt es auch ein bisschen, dann schaffen Sie zumindest wieder eine kurzfristige Beruhigung. Aber es köchelt und klappert die ganze Zeit. Versuchen Sie Lösungen zu finden, wie Sie die Temperatur reduzieren und den Topf öfter zur Seite schieben können. Viele Köche verderben zwar den Brei, aber in dem Fall kann es gut möglich sein, dass Sie andere Menschen dafür brauchen. Die Sie unterstützen und Verständnis haben. Oder ein anderes Rezept, damit es für Sie angenehmer wird. Und der Ofen nicht plötzlich aus ist.

 

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